Im Fluss der Zeit, die Intention

Wer selber scheinen will,

wird nicht erleuchtet.

Wer selber etwas sein will,

wird nicht herrlich.

Wer sich selber rühmt,

vollbringt nicht Werke.

Tao Te King, Vers 24, Übersetzung Richard Wilhelm

Geht die Zeit weiter und wir gehen mit. Allerdings wird dabei in unserem ständigem Streben nach Neuem, Besseren oder auch nur Anderem übersehen (oder auch bewusst vernachlässigt), dass viele Ideen, Erkenntnisse und Erfahrungen schon lange vor unserer Zeit gedacht, diskutiert und gemacht wurden. Was für unsere eigene Kultur gilt, hat für die,  bei uns weniger bekannte chinesischen Kultur besondere Bedeutung. Mit ihrem immer schon ganzheitlichen, alle Disziplinen verbindenden Ansatz und einem sehr hohen philosophischen Anspruch, kann sie auf Hochkultur zurückblicken, deren Ursprung viele tausende  Jahre zurück liegt. Es ist faszinierend zu entdecken, was die meist alten Herren, gedacht, was sie selber oder was von ihnen aufgeschrieben und in die heutige Zeit übermittel wurde und wird. 

Wir verstehen und anerkennen erst, was wir es bereits (vorher) verstanden haben

Viele Dinge scheinen nichts von ihrer Aktualität verloren zu haben, nein, sie scheinen auch in vielen Dingen unserer Zeit immer noch voran zu sein. Friedhof Capra hat es in seinem Buch „Das TAO der Physik“ am Schluss treffend formuliert: „Wenn die Parallelen zwischen westlicher Wissenschaft und östlicher Mystik einmal anerkannt sind, wird eine Reihe von Fragen über ihre Bedeutung auftauchen! Entdeckt die moderne Physik mit ihrer komplizierten Maschinerie nur alte Weisheiten neu, die die östlichen Weisen schon seit Jahrtausenden kennen?“ Man könnte es fast glauben, wenn man weiß, dass ganz große Erfindungen, auf die der Westen sehr stolz ist, wie der Erfindung des Buchdruck, des Schwarzpulvers oder des Kompass,  in China schon lange vorher das Licht der Welt  erblickten.

Deshalb, nicht neu erfinden, sondern verstehen lernen, was unsere Altvorderen gedacht, gemacht und aufgeschrieben haben

Die wesentliche Zielsetzung dieser Plattform ist daher, diesem alten Wissen nachzuspüren,  es aufzuspüren und zu versuchen, es  im heutigen Kontext zu verstehen. Neben orientierenden Inhaltsangaben sind an dieser Stelle zukünftig auch Buchauszüge (Exzerpte) und der eine oder andere Kommentar geplant. Die Kommentare sollten aber keine Rezension ersetzen, dem Leser und der Leserin zeigen, was es so alles schön gibt und ihn und sie motivieren, sich die eine oder andere literarische Unterlage zu besorgen und zu Gemüte zu führen und vor allem DAO/TAO als umfassendes philosophisches, alchemistisches und alle Lebensbereiche berührendes Thema zu erkennen, zu verstehen und vor allem über Qigong, Feng Shui und die Traditionelle Chinesische Medizin erfahren lernen.

Staunen, Respekt und Anerkennung 

Die Auswahl der Themen und Literaturbeispiele werden keinem konkreten Auswahlkonzept folgen, sondern sich einfach ergeben. Es sollte zeigen, dass heutiges vor allem `westlicheś Wissen nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist.  Im Gegenteil, es hat, so wie heute, im Laufe der Jahrtausende (und das ist ernst gemeint) immer schon sehr gescheite, gescheite und weniger gescheite Leute gegeben und  es ist erstaunlich, was unsere Altvorderen schon alles erkannt, gedacht und gewusst haben.  Sie und ihr Wissen haben unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient. Damit meine ich, darüber nachzudenken, warum gerade vernünftige Dinge, hilfreiche Grundlagen und unumstößliche Weisheiten es so schwer haben, im Alltag ihren Platz zu erobern obwohl sie kostenlos, mühelos und anspruchslos zur Verfügung stehen würden.

Aber nicht nur das, auch sonst aktuell Bewegendes, Erregendes und Berührendes sollten unter dieser Rubrik ihre Heimstatt finden oder Türöffner für andere Themenfelder wie Qigong Praxis und DAO/TAO Philosophie sein. Vor allem über die „Briefe“ sollte auch alltägliches, persönliches und die Gesellschaft derzeit bewegendes von Fall zu Fall seinen Weg zum Leser finden.

Das erste Thema: Vom Nutzen des Todes

Liä-Dsi, Das wahre Buch vom Quellenden Urgrund: „Der Nutzen des Todes!“ Die Geschichte aus dem Liä-Dsi, in der Herrscher und Kanzler sich grämen, dass sie sterblich sind. Nur Meister lächelt für sich! „Warum lächelst Du?“, will der Herrscher wissen! (Vom Nutzen des Todes)