Buchvorstellung „Nada Brahma, die Welt ist Klang!

Joachim E. Berendt, Suhrkamp Verlag, ISB 978-3-518-45895-2

Hafiz, einer der großen Poeten des alten Persiens, berichtet von folgender Legende:

“Gott machte eine Statue aus Ton. Er formte den Ton nach seinem Bilde. Er wollte, dass die Seele in diese Statue eingehe. Aber die Seele wollte nicht gefangen sein. Denn es liegt nur in ihrer Natur, dass sie fliegend ist und frei. Sie will nicht begrenzt und gebunden sein. Der Körper ist ein Gefängnis, und die Seele wollte dieses Gefängnis nicht betreten. Da bat Gott die Engel, Musik zu spielen. Und als die Engel spielten, wurde die Seele ekstatisch bewegt. Sie wollte die Musik noch klarer und unmittelbarer erfahren, und deshalb betrat sie den Körper. Hafiz berichtet: “Die Leute sagen, dass die Seele, als sie dieses Lied hörte, den Körper betrat. Aber in Wirklichkeit war die Seele das Lied!“

In dieser Legende verbirgt sich Essenz der ganzen Weisheit dieses Buches. Unser wirkliches Sein und seine Manifestationen werden aus mannigfaltigen Perspektiven beleuchtet, hinterfragt und losgelöst von Dogmen, Vorurteilen aber auch vorherrschenden Weltbildern angetönt, neu zum Klingen gebracht Licht und der scheinbar uneinnehmbare, unzerstörbare Elfenbeinturm  „DER“ Wissenschaft“ donnernd, wie seinerzeit die Stadtmauern von Jericho,  mit  Trompeten und Posaunen zum Einsturz gebracht.

Einleitende Bemerkung

Die Buchvorstellung beinhalte im Wesentlichen eine Zusammenstellung von Originaltexten (Auszüge aus dem Buch), die dem Leser den  inhaltlichen Bogen und die Idee des Autors näher bringen sollten. Textliche Ergänzungen und Einfügungen sind eher als Lesehilfe zu verstehen. Diese Texte sollten das Lesen des Buches nicht ersparen sondern den Leser erst richtig begehrlich zu machen.

Nada wie Gedröhne, Rauschen und auch ein Stier, Nadi: ein Fluss, rauschen, tönend, klingend, aber auch ein Strom des Bewusstseins  Brahma, Eins sein mit dem geistigen Selbst des Menschen! Das Prinzip, die Urkraft des Kosmos, das geistige Selbst des Menschen und allen Lebendigen, die Weltenseele, die alle Seelen enthält, die unteilbare Einheit des Seienden!“ Aber: „Der heutige Mensch hört nicht mehr.!“

Das Buch gibt es schon seit 1983 und es wurde und wird auch viel gelesen und daraus zitiert! Es liegt es in der 6. Ausgabe 2019 vor, was beweist, dass es immer noch zeitgemäß, aufschlussreich und lesenswert ist.  Dem Autor ist das Ganze wichtiger als seine Teile, er ist ein hörender Mensch! Aber es müssen uns viele  Teile bewusst sein um das Ganze wahrnehmen zu können. Und das ist es!

Mir hat es Harald  Wende in seinem Vortrag im Rahmen der Qigong Tage 2021 indirekt an das Herz gelegt als er „Hafiz Geschichte“ bzw. Hafiz Geschichte, die  Legende die Seele, den Ton, in den die Seele verführt werden sollte und den Ton, der sie verführte, daraus zitierte.

Der Autor (Joachim e. Berendt) betätigt sich dabei, wie er selbst schreibt,  als  „Kom-ponist als Zusammenfüger“ der auf das Wissen vieler Autoren zurückgreift, denn „Alles was im Buch steht, hat die Menschheit seit je gewusst. Aber sie hat es verdrängt. Nichts mehr wissen wollen“.

Aber „Wir sind Welt! Alles beginnt im Kopf und Alles ist Eins!“ 

Und es ist unsere oberflächliche, visuelle Wahrnehmung eine wesentliche Ursache unserer Probleme. Der sehende Mensch analysiert, zerteilt, er zerlegt die Teile. Er sieht nicht mehr die Welt, sondern nur noch ein Abbild von ihr und ist damit auf unbegreifliche Weise zufrieden! Wir bedienen uns eines Adlerblicks, die ganze Welt ist und wird zur  Beute. Im Zeitalter des Fernsehen führt sich der Mensch selbst da absurdum. Das Feld des Gesehenen ist nur die Oberfläche der Dinge wogegen das Ohr das Tor in die Tief, in das Unsichtbare darstellt. Nicht mehr das Auge sondern das Ohr hat den zukünftigen Vorrang in der Wahrnehmung. Der Klang wird wichtige sein als das Sichtbare, denn das Ohr hat Vorrang vor dem Auge. Aber der moderne Mensch hört nicht mehr, weder auf Gott und nicht  auf die Natur..

Am Anfang war das Wort (Johannes Evangelium)  oder „Am Anfang war OM (Tibeter)“

Joachim e. Behrendt führt uns ganz zurück zum Anfang der  bewussten Geschichte unserer Menschheit und zeigt auf, das die Herkunft und die Bedeutung des Wortes Licht in vielen Kulturen verwurzelt ist. Jedem Wort ist ein innerer Klang, eine magische Struktur eigen , die sich erst beim näheren Hinhören erschließt. Wir müssen uns daher auf die Suche des Urklangs machen, im Klang eines Wortes, in unserer Sprache die Wurzeln suchen! Ein Name, eine Bezeichnung oder ein Begriff  besagt nicht nur, wie jemand oder etwas heißt, einer Namensgebung wohnt etwas Schöpferisches, Geheimnisvolles inne und ein Wort, ein Name bzw. sein Klang hat als solches Kraft denn „bevor wir Musik machen, macht die Musik uns!“

Er erzählt aber auch vom Kosmos, der voller Klänge und Rhythmen ist, von den sieben  harmonikalen  Grundgesetzen, die als Urgesetze auch im Kosmos geltenden, spannt er den  Gedankenbogen hin bis zu den harmonikale Proportionen als seelische Wirklichkeiten, wie es Johannes Kepler beschreibt. Auch unser Planetensystem kling über die Jahrtausende hinweg in den gleichen überwiegend harmonischen Dur-Klängen. Sein Schluss ist, dass den akustischen Verhältnissen deshalb ein universaler Charakter eigen ist!

Das Elektron wird als ein Mikrouniversum vorgestellt, das Informationen speichern, mit Hilfe einer Art Erinnerungssystem diese Informationen in jeder Pulsationsperiode seines Zyklus wieder verfügbar machen kann und dazu noch die Fähigkeit besitzt, komplexe Operationen durch Kommunikation und Zusammenarbeit mit anderen Elektronen des zu bildenden Systems zu steuern. Die Sprache, in der sie miteinander kommunizieren ist eine Sprache der Töne, der Harmonien! Die Liebe ist (auch bei den Elektronen) das Wiederkennen des gleichen Bewusstseins bei sich und bei dem anderen!“ Gleiche Schwingungen, gleiche harmonikale Zustände ziehen sich an, ergänzen sich.

Der Klang ruft, stumm wie ein Fisch gilt nicht, auch das Pflanzen schweigen ist  eine Mär. Ein Getreideacker ist eine Symphonie von Klängen, eine Bergwiese klingt der Klang des Lebens Lebens. Es gibt Pflanzen, die sich nicht vertragen, weil ihre Harmonie nicht zusammenpasst. Und Pflanzen können Gedanken lesen, sie gedeihen bei Musikbeschallung oder gedeihen nicht, wenn der Rhythmus der Musik nicht passt. Aber auch Kristalle in einer harmonikalen Struktur, Bauwerke als Klangkörper zeigen, das die Erde selber ein harmonikales Gebilde ist in dem die Kristalle  einen mächtigen Akkord darstellen. In dieser so wohl geordneten Welt spielen Abweichungen, das Vorhandensein von Zurechthörbereichen, eine kreativ gestaltende Rolle. Sie zeigen ein getrübtes Verhältnis des  Universums zur Genauigkeit auf. Wer im Einklang mit der Natur lebt, lebt auch im Einklang mit dem, was wir ihre „Abweichungen“ genannt haben, mit ihrer Ungenauigkeit und Unpünktlichkeit!“

Eine Schulwissenschaft, die die Wirklichkeit verdrängt,  

Sie versucht, das Leben und die Welt, die Grundvorgänge des Kosmos allein physikalisch und chemisch, also materiell zu erklären. Nach der Einschätzung  des Autors steht heute die theoretische Physik vor den Trümmerhaufen dessen, was Zeit und Materie einmal gewesen sind

Der Raumsinn wächst auf kosten des Zeitsinns. Die Idee der Zeit weicht mit der Erweiterung des Bewusstsein zurück! Wir sehen ihre vollständige Bedingtheit! Wir sehen, daß mit der Zeit die Merkmale eines Raumes bezeichnet werden, der jeweils höher als  ein gegebener Raum ist (ein Bewusstsein, das jeweils höher als das gegeben Bewusstsein ist). Alles wird immer existieren, ein Universum, indem es weder ein vorher noch nachher geben wird. Zahlreiche Psi Phänomene (Hellsehen, Wahrsagen)  lassen sich durch die Auffassung von Zeit als einer für unsere Sinne nicht nachvollziehbare Raumdimension, erklären.

Er beruft bei dieser Aussage auf geistige Persönlichkeiten wie Lama Govinda: „Wir leben nicht in der Zeit, die Zeit lebt in uns!“ 

Zenmeister Gogen: „Die meisten glauben, daß die Zeit vergeht. In Wirklichkeit bleibt sie stehen wo sie ist!“ oder 

Meister Eckart:“Die Ewigkeit ist jetzt! Da gibt es nur das Nun, das Jetzt und die Ewigkeit

Wege diese Wahrheiten zu erkennen liegen nicht im Forschen, Versuchen oder im logischen Denken. Sie erfordern ein Heraustreten aus dem Alltag, eine Abwendung vom lauten Marktplatz der Welt und ein Eintreten in unser tiefstes Inneres. Die Botschaft im Buch heißt:“Mach Dich auf, lebe im Jetzt!“ Wo es nur das Jetzt gibt, gibt es keine Zeit mehr! Eine japanische Hilfestellung dazu biete ein Koan. Er besteht aus einer scheinbar rationalen Fragestellung,  die nur jeweils persönlich in der Meditation und persönlich gelöst werden kann.  Ein bedeutendes Beispiel aus den 11. Jahrhundert ist der Koan: „Wenn du auslöscht Sinn und Ton – was hörst du dann?“

Mönch Genro: „Ein Koan, ist ein seltsames Ding. Wer sich damit beschäftigt wird in eine Welt der Erfahrung eingeführt. Je mehr Erfahrungen, um so tiefer dein Einblick in die Buddhanatur!“ Erfahrungen benötigen kein glauben!

Der Verstand ist etwas, das auf der Oberfläche des Bewusstsein dahintreibt. Der Verstand wird benötigt, um etwas, wenn auch nur sehr vage, festzustellen, wo sich die Wirklichkeit befindet, aber die Wirklichkeit läßt sich nur erfassen, wenn der Verstand seinen Anspruch auf sie aufgibt. Die Antwort eines Koans liegt tief unter der untersten Schicht unseres Wesens verborgen!

Das Mantra Om, das mächtigste Mantra, seine Kraft allein kann schon Erleuchtung vermitteln.

Mantras sind Wort- und Silbenklänge, sie sind Urlaute, die keine Begriffe ausdrücken sondern Gefühle, keine Ideen aber Gemütsbewegungen! Ein Mantra wirkt jenseits des bewussten Intellekts, es erzwingt eine Überschreitung des mentalen, verstandesmäßigen Konzepts! Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt habt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort (Eichendorff). Das Zauberwort ist das Mantra!

Om ist Bogen, Geist ist Pfeil, Brahma ist Ziel – Triff diese Scheibe (Swami Sivananda Sarasvati).

„Die Essenz aller Wesen ist Erde… die Essenz von Erde ist Wasser, die Essenz von Wasser sind Pflanzen, die Essenz von Pflanzen sind die Mensch, die Essenz der Menschen ist die Rede, die Essenz der Rede ist das Wissen, die Essenz des Wissens ist der Wortlaut und die Essenz des Wortlautes ist Klang, die Essenz des Klanges ist  Om (Quelle: Upanishaden)

Er ist nicht informiert, er lebt immer noch im vergangen Jahrhundert, er weiß nicht, dass gerade die höher entwickelte, westliche Wissenschaft, auf die er sich beruft, inzwischen zu paradox-logischen Systemen gefunden hat, die denen entsprechen, die es in Asien schon seit Jahrtausenden gibt. 

Die vierfache indische Logik:

„Die indischer Logik baut sich nicht auf dem Satz vom Widerspruch und dem ausgeschlossenen Dritten (Aristoteles) auf, sondern auf einer vierfachen Logik, die folgende Aussagen über ein Objekt zulässt:

  1. 1) Es ist, 2) Es ist nicht, 3) Es ist und ist nicht, 4) Es kann von ihm weder gesagt werden, daß es ist, noch dass es nicht ist.
  2. Anders gesagt: 1) Sein oder Existenz eines Objektes, 2) Nicht Sein oder Nichtexistenz, 3) Sein sowohl als Nicht-Sein, 4) Weder Sein noch Nicht-Sein

Das Symbol des Osten ist daher ein Kreis (alles ist eins, ein mit der Hand gezeichneter Kreis) Symbol des Westens ist dagegen  eine gerade, mit einem Lineal gezogen Linie.

Als Zeuge einen neuen Denkens wird Frederic Vester zitiert: „Logik verläuft nicht geradlinig (Ursache – Wirkung, Vergangenheit – Zukunft). Es gilt der kreisförmige Regelkreis, der Ursache und Wirkung verbindet, wo Wirkung zur Ursache werden und die Vergangenheit durch Zukunft gesteuert werden kann.

Es gibt keine fest Materie, es gibt nur den Tanz (Zitat Laotze – die Leere).

Für  den westlichen Menschen gibt es nichts Sicheres als sie, die Weisen Asien sagen hingegen: Materie ist Nichts, ist Leere, Stoff ist „nicht“ (Rhythmus des Kosmos, die Moleküle schwanken wie Weizen im Wind, das Innerste, ein Wolke von Elektronen .. Leere – der Kern, ein oszillierendes Feld, rhythmische Wellen, Protonen, Neutronen und noch kleinere teile (Quarks?) aber  was sind die Bausteine dieser Welt?

Die Uhr als Tyrannei der Zeit

In diesem Kapitel erläutert der Autor, dass es eine objektiv gemessene Zeit und eine subjektiv erlebte Zeit (die persönliche Zeit) gibt. Die „belebteste Zeit“ und die Urzeit im menschlichen Erleben ist der weibliche Zyklus. Viele Bezeichnungen seien darauf hin (Urzeit, das Metrum (ist die Gebärmutter), Metra, als Maß, Mater, die Mutter usw.) Das griechische Bubenstück mit der Zeit war, dass sie vom Matriarchat zum Patriarchat (von Kairos zu Chronos) gewandelt wurde. Chronos, der Gott der absoluten -ewigen-und hat die Herrschaft übernommen und  Kairos, Gott des rechten Augenblicks, der Gunst der Stunde, für eine  gute Gelegenheit wurde entmachtet. Mit die Erfindung der Kirchturmuhr, Zeitmesser und Taktgeber für unser tägliches Leben wurde Zeit-Freiheit als Freiheit per se (Jean Gebser) abgeschafft.

Elementarteilchen- eine Ironie – die kleinsten Teilchen existieren nur für Sekunden und zerfallen dann in Wellen oder Energie, sie bewegen sich von der Vergangenheit in die Zukunft und zurück (was gestern gewesen, wurde morgen sein, was morgen ist, war gestern gewesen). Das zu erkennen und zu akzeptieren, wird auch unsere gelebten Zeitlichkeiten zukünftig beeinflussen.

Fridjof Capra: Die Unterscheidung zwischen Materie und leeren Raum muss endgültig aufgegeben werden …

Niels Bohr:“Um es zu verstehen müssen wir uns Buddha und Laotse zuwenden. Die Null im Denken (erkannt von hinduistischen Mathematikern) macht erst modernes Denken möglich.

Der kosmische Tanz Shivas oder ein buddhistisches Sutra erklären: Form ist Leere, und Leere ist Form. Sunyata (Leere), Leere ist Fülle, Fülle ist Leere. 

Auch die moderne theoretische Physik lenkt das Denken vom zunächst sichtbaren zum Unsichtbaren, dem Feld dahinter. Anwesenheit von Materie wir als etwas Zufälliges (eine Verschmutzung) erkannt. Ordnung und Symmetrie sind in dem dahinter liegenden Feld zu suchen!“ Der Strom des Wissens fließt einer nicht mechanischen Realität entgegen! 

Der Stoff der Welt ist Geist -Stoff!“ (Sir Arthur Stanley). Alles ist eins. 

Das Wissen der Weisen des Ostens sagt: „Nichts im Kosmos, so weit seine Grenzen auch sein mögen, ist von etwas anderem getrennt!“ Das ganze Universum ist innerhalb  deiner eigenen Lichtquelle dem Auge vorhanden. Und es ist eine uns geschenkte  Einsicht: „Kosmos und Erde, Anorganisches, Pflanzen und Tiere und Menschen sind Schwingungen, und Schwingung ist Klang!“ Ein Zitat von Meister Ekkehart belegt, dass auch christliche Mystiker diese Erkenntnis hatten: „Gott ist nicht außerhalb von uns, er ist in uns! Wenn alles Eins ist, stecken auch die entferntesten Dinge im Hier und Jetzt!“ Und das steht in den Upanischaden: „Der Geist, der hier unten im Menschen ist, und der Geist, der dort in der Sonne ist, ist in Wahrheit nur ein Geist und es gibt keinen anderen!“

Harmonie als Ziel der Welt, die Harmonisierung, das Streben zum (Ein-) klang (Nada Brahma) ist uns immanent eigen.

Gunther Hildebrand, Direktor des Institutes für Arbeitsphysiologie: „Der Körper (Organismus) ist nicht nur nach harmonikale Prinzipen konstruiert, sondern er funktionier auch mit ihnen!“ Harmonie ist Rhythmus, Rhythmus ist Harmonie!“ „Die physische Welt menschlicher Erfahrungen gleicht einem ungeheuren Klangkörper!“ (Dane Rudhyar).

Lebewesen sind Oszillatoren, sie pulsieren rhythmisch und sie synchronisieren sich wechselseitig (Redner, Vortragende, Prediger), sie bewegen sich wie ein Körper bewegen, der Schwarm wird selbst zum Wesen. Resonanz ist synchron zu schwingen und eine Tendenz zur vollkommen Harmonie der Dinge und Wesen. Jede Disharmonie strebt danach, sich in Harmonie aufzulösen!

Novalis: „Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem! Harmonie als Ziel der Welt!“

Der Hörsinn als Wunder, der das Auge bei weitem übertrifft., Empfindung (werten) und das Element des Denkens (messen) werden zu einer Einheit. Unsere Augen gehen über die Oberfläche der Dinge, sie geben sich mit Erscheinungen zufrieden, und in diesen gleitet die Welt schimmernd dahin und verbirgt ihren wesentlichen Inhalt!“ (Jacques Lusseyran). Unsere Sinne informieren uns unvollständig über die Wirklichkeit der Welt, die Dimensionalität (Evolution zielt nur auf das Überleben). Die heutige Zeit, eine Zeit der Medien ist eine Zeit des Wirklichkeitsverlustes. Der Mensch verwechselt das Bild der Welt mit dem Abbild, dass er durch die Medien vermittelt bekommt. so ist ein Märchen im Fernsehen nur eine Information über ein Geschehen, das sich anderswo abspielt. Ein Märchen hingegen, das erzählt wird, muß überhaupt erst verstanden werden und in innere Bilder umgesetzt werden!

Hören heißt Sein“ Wir können unsere Ohren nicht verschließen (vor der Geburt bis zum Sterben)

gegangen! Das Hören beginnt beim Schweigen, daher erschließt eine  Meditation  uns das wahre Wesen der Wirklichkeit (Blofeld)

Das Hören als Brücke der Liebe zum Du! Liebe, das ist Streben nach Vereinigung und Verschmelzung mit dem Geliebten, die noch unversehrten Einheit bildend, Liebe als als ferne Erinnerung an das ursprüngliche Eins-Sein des Menschen

Ein neues, musikalisches Bewusstsein ist im Entstehen, bzw.  Ein neues, musikalisches spirituelles Bewusstsein macht sich breit. Unsere Innerstes ist Musik. Wahre Musik ruht in der tiefe unseres Seins das Bild und läßt uns die tiefe des Universums erkennen! Das Eins-Sein ist die Manifestation der Musik der Sphären. Der Musiker als Weltbürger überwindet den Zwang zu Spezialisierung, erkennt und übt das grenzenlose Sein von Musik. Er ist dadurch in einer Zeit, in der nichts mehr ohne Spezialisierung, denkbar ist  Vorbild für einen neuen Menschentyp hin, den Wissenschafter und Futurologen für eine zukünftige menschliche Gesellschaft erhoffen. Denn eine Menschheit, die überleben will, muss zuerst einmal den Typ des „auf äußerste spezialisierten Spezialisten“ überwinden.

Hier liegt die Geschichte (die persische Legende) von Hafiz (siehe Einleitung) verborgen, die Legende von der Seele, die ich geboren werden wollte und durch die Musik der Engel bewegt, den Körper betrat. „Aber in Wirklichkeit war die Seele selbst das Lied!“ Die Seele ist ihrer Natur nach frei (die Quelle der Freiheit) und die Tragödie des Lebens in der Abwesenheit dieser Freiheit liegt! Die Neugierde der Seele, die Musik des Lebens zu erfahren, wird zu ihrem Schicksal.

In den meisten Ursprungsmythen der Völker ist die Weisheit des Einssein Inhalt. In Ägypten ist es die singende Sonne, die über die Zunge den Klang formt, bei den Azteken war der Schöpfer es leid ein (Eis) Berg zu sein, brach er sein Schweigen und sang, das diese Welt soll sein und in Indien besteht Prayapati, der gemischte Schöpfergott aus Rhythmen, die seine Glieder sind  und er  letztlich selber Hymnus und Lied ist. Brahma und das Ergebnis seines Wirkenswar die Schaffung von Klang und Musik und die Legende von Shiva erzählt, dass er auf  einen hohen Berg, Mahameru.., saß und aus der Ferne sanfte Töne hörte. Bei Platos hat der Schöpfer die Weltseele nach musikalischen Zahlenfolgen zusammengefügt, in Japan schaffte Amaterasu, die Göttin der Sonne, die erste Harfe mit der Sonne, durch Musik und Tanz aus ihrer Höhle herausgelockt wurde und Welt begann.

 Kaum eine einzige, bahnbrechende medizinische Entdeckung in den letzten hundert Jahren, die nicht von beamteten Universitätsprofessoren als „unwissenschaftlich“ verketzert wurde (Semmelweis, Robert Koch,Werner Forssmann, Louis Pillemer usw.) und sie erhebt sich weiter, auch über Jahrtausend alte Erfahrungen als wäre nicht auch die moderne Medizin in erster Linie Erfahrungsmedizin! In der Medizin ist der Mensch noch eine Maschine während in der Physik, Biologie und Kybernetik das mechanistische Denken in wachsendem Maße aufgibt und die Welt, sogar die scheinbar „tote“,als jenes System sich ständig verändernder Organismen ansieh.

Das Kausalgesetz ist ein Pharmazeutenstandpunkt, der nicht mehr aufrecht zu erhalten ist ( M.H. Baege). Den Begriff „Ursache“ bezeichnet er als einen letzten Überrest der animalisch-fetischistischen Denkweise des Urmenschen!“ (Gespensterglauben)! Die wissenschaftliche Methode besteht darin, den Gegenstand zu töten, den Leichnam zu wegziehen, die Teile wieder zusammen zu setzen und wozu versuchen, den ursprünglichen, lebendigen Laib wieder herzustellen, was  Wirklichkeit unmöglich ist.

Die Ausbeutung als System, wissenschaftlich begleitet (Selbsterfüllendes Streben). Der Kampf ums Dasein ist räuberisch und eine übermäßige Aggression und Wettbewerb herrscht nur beim Menschen. Anstatt einer notwendigen,  symbiotisch Kooperation mit sich und der Welt, ist die  Ausbeutung anderer und der Welt  ist ein parasitäres Verhalten. Und ein Parasitenbefall führt am Ende zum Tod des unfreiwilligen Gastgebers und seiner parasitären der Gäste!

Die Verfahrensweise herkömmlicher wissenschaftlicher Arbeiten sind nicht geeignet die Wirklichkeit zu erfassen, sondern im Gegenteil zwangsläufig Wirklichkeit verzerrend  (Biolog Joel de Rosnay) Die Bewertung der Tatsachen erfolgt durch experimentellen Beweis im Rahmen einer Theorie. Dieser Satz ist überholt: „Die Bewertung der Tatsachen erfolgt durch Vergleich der Funktion eines Modells mit der Realität!“ Weil analytisches Denken für die Wissenschaft wichtiger ist als vergleichendes, igelt sie sich ein.! Die Fähigkeit der Wissenschaft (ein Fetisch) sich zu wundern und zu staunen ist verkümmert. Wissenschaft schafft es nicht, Wunder als Wunder zu akzeptieren. Es widerspricht ihren Hochmut und ihrem Selbstwertgefühl, ihrem Bildungsbewusstsein. Wir haben eine Weltanschauungswissenschaft, sie akzeptiert nur, was in ihr Weltbild passt – und dieses alleine! Es ist eine Religion die darauf,  hinausläuft, die Welt in einer gewissen Art und Weise anzuschauen. Wir brauchen aber Wissenschaft, wie wir einen Klempner, einen Handwerker brauchen. Wir sollte es nicht zulassen, unseren Kindern das Phantasiegebilde der Wissenschaft zu lehren, als wären sie die einzigen Tatsachenaussagen, die es gibt.

Denn wie formulierte es Winston Churchill: „Es könnt sein, dass es die Steinzeit ist, die auf den Schwingen der Wissenschaft zurückkehrt“