Selbstverantwortung als oberste Prämisse

Das Denkkonzept von DAO/TAO geht davon aus, das jeder Mensch für sein Glück selbstverantwortlich ist. Er ist seines Glückes eigener Schmied. Es gibt in diesem Konzept keinen liebenden aber auch keinen strafenden Gott, dem wir zu pass sein müssen und der sich (dafür) um unser individuelles Wohlergehen kümmert. Es gibt auch keine Organisationen (schon gar keine taoistischen), die ein Heilversprechen abgibt aber auch keine Wunderpille verteilt, die alles heilen und alles wieder gut machen könnte. Das einzige Wundermittel, das Goldene Elixier, das Unsterblichkeit verspricht, liegt in uns verborgen und wenn wir es in uns in uns aufspüren, die Perle finden,  dann werden wir uns (nach taoistischer Erkenntnis) keine irdische Unsterblichkeit mehr wünschen.

Die Idee von DAO/TAO  basiert auf der Erkenntnis, dass es nur eine Welt gibt, in der alles nach wenigen, unveränderlichen, kosmischen Gesetzten abläuft, Gesetze der Natur, vollkommen unbestechlich, ohne individuelle Interessensabwägung und für jedes Element, Objekt und Wesen auf der Welt in gleicher Art gültig. In dieser Welt stellt jedes Wesen für sich die Mitte dieser Welt dar und vor allem Ein Bild von einer harmonisch geordneten Welt

Das Weltbild von DAO/TAO  beschreibt die wunderbare Beschaffenheit unsere Welt, in der ich persönlich, so wie jeder Mensch für sich,  die Mitte in  dieser Welt  abbildet bzw. die Mitte dieser Welt darstellt. Diese Position wird aber nicht nur als Gnade gesehen, sondern auch als Auftrag und persönliche Verpflichtung, im täglichen Bemühen diese Mitte selbstverantwortlich im Rahmen seines Lebensbereiches zu leben. Der Lohn dafür ist ein heiles, friedfertiges und erfülltes Dasein.  

Darüber sollte hier geschrieben, diskutiert und philosophiert werden!

Alles fließt, Panta Rhei (Heraklith)

Eine andere zentrale Idee von DAO/TAO  ist, dass es in dieser Welt keinen Stillstand gibt (siehe Vers. 25. Tao de King, Laotse, Beschreibung von TAO:……. „Ich nenne es TAO… und beschreibe es als groß, groß wie ewig fließend, ewig fließen wie weit reichend und weit reichend wie immer wiederkehren).

Das Werden und Vergehen wird als  ein unumstößliches Naturgesetz angesehen, dass durch nichts und niemanden ignorierend werden kann. So wie die Sonne jeden Tag aufgeht, am Mittag ihren Höhepunkt erreicht und am Abend wieder am Horizont versinkt um am nächsten Tag in alter Frische wieder aufzuerstehen, der Mond immer wiederkehrend voll und leer wird, jedes Jahr in vier Jahreszeiten einen Anfang und ein Ende aber in unendlicher Abfolge immer wieder seine Wiederholung findet, so gestaltet sich auch das menschliche Leben.

Die Geburt ist wie der Anfang eines neuen Tages, das Leben im Verlauf wie die vier Jahreszeiten eines Jahres ab wie die Jahre immer wiederkehrend bis, ja bis unsere unsterbliche Seele wieder in den Urzustand ihres Seins, in die Einheit des Allen zurückfindet um auch dann wieder einen ursprünglichen, neuen Anfang zu finden. Unser Sein ein ewiger bzw. in einem ewigen Fluss, Kreislauf (Samsara), der nicht sinnlos ist. Nach TAO steht der Mensch zwischen Himmel und Erde.

Der Himmel ist nicht perfekt, die Erde ist nicht perfekt, der Mensch (die Wesen der Erde) verbinden Himmel und Erde und gleichen die jeweiligen Schwächen aus. Erst durch das Zusammenwirken von Himmel, Erde und Mensch kommt es zu einem Fließgleichgewicht im Sinne einer kosmischen Ordnung