Vom Einstieg in die Basismeditation

Autor und Herausgeber: Thomas Cleary, aus dem Amerikanischen übersetzt von Konrad Dietzfelbinger, 1998, Ullstein Verlag, ISB. 3-548-35734-2

Der nachfolgende Text beinhaltet weitgehenst Inhalte, Zitate und Erkenntnisse aus diesem wertvollen Büchlein.Diese Übersicht verfolgt den Zweck, dem Leser einen repräsentativen Überblick zum Inhalt des Buches zu verschaffen, einen Eindruck von der Tiefe, der Ernsthaftigkeit und der Plausibilität der Überlegungen der Chan (Zen) Meistern, die hier zu Wort kommen, zu vermitteln und die Leser anzuregen, sich zum eigenen Nutzen in diese Literatur zu vertiefen.

Inhalte und Themen

Die Anleitungen in diesem Buch konzentriere sich auf die >klare, reine Meditation<, die höchste Meditationsform, die den Ausübenden befähigt, alle anderen Formen der Meditation frei und bewusst……… zu benutzen.

  • Übungen und Praxis der Basis Mediation
  • Techniken zur Verbesserung der Konzentration
  • Wie Probleme korrigiert werden können, die während der Meditation entstehen
  • Unterschied zwischen plötzlicher und stufenweiser Praxis der Erleuchtung
  • Übungen und Praxis der Zen – und Koan- Meditation

Zur Struktur des Buches

Eine übersichtliche Einleitung mit einer Übersicht zu den Quellen

Sieben „Handbücher“ unterschiedlicher buddhistischer Autoritäten zum Thema Zielsetzung und Wege zur Zielerreichung:

  • „Abhandlungen über das Höchste Fahrzeug (5. Patriarch Hongren 605-675, Chan-Buddhismus)“
  • „Modell für eine Mediation im Sitzen!“ Meister Cijao, 11. Jahrhundert.(Chan-Buddhismus)
  • “Richtlinien zur Mediation im Sitzen“. Chan-Meister Foxin Bencai, Zeitgenosse von Cijao
  • “Allgemeine Empfehlungen zur Meditation im Sitzen“. Zen-Meister Do‘gen
  • “Geheimnisse der Arbeit am Bewusstsein“. Stifter des koreanischen Cogye Ordens, (1158 -1210)
  • “Aufgehen im Lichtschatz“. Japanischer Zenmeister Ejo‘, 1198 – 1282, (Konzentration der Meditation an das Dharmaka‘ya – Körper der Wirklichkeit)
  • „Gespräche über die Grundlage des Zen“. Alter Adept Ma-an der Sõtō-Zen-Schule

Die Arbeit an der Erleuchtung, ein Königsweg zur Befreiung

Die Erreichung der Buddhanatur ist das höchste Ziel eines buddhistischen Adepten. Anhand von Erläuterungen von berühmten Chan- und Zenmeistern für ihre Schüler werden die Zielsetzungen und im Besonderen die Inhalte, unterschiedlichePfade zum Ziel aber auch die Gefahren, Hindernisse und falschen Erwartungen erörtert.

Es besteht Konsens bei allen Meistern, dass die Buddhanatur in jedem Wesen immanent vorhanden ist und beim Menschen durch das aktive Denken, bewusste Gedankenkonstruktionen (Erkenntnisse,Bewusstsein und Wahrnehmung) und die darauf basierenden, illusorischen Vorstellungen verstellt ist. Die Buddhanatur wird als reines Bewusstsein, ein Bewusstsein frei von jeder falschen Vorstellung definiert, die entweder auf einen Stufenweg Schritt für Schritt und mit großer Disziplin oder durch eine spontane Erleuchtung erreichbar ist.

Der Schatz des großen Lichts der geistigen Kräfte der vollständigen Achtsamkeit

Das wahre So-Sein, die Buddhanatur, ist im Meer des Denkens, Wahrnehmens und Fühlens und versunken und tanzt im Wechsel von Geburt und Tod auf und nieder, unfähig seiner Gefangenschaft zu entkommen. Zur Befreiung der wahren So-Heit aus diesem Gefängnis ist es notwendig, das eigentliche, wahre Bewusstsein zu bewahren, so dass keine willkürlichen Gedanken aufsteigen, egoistische und Besitzergreifungen Einstellungen verschwinden und spontan die Gleichheit und Einheit mit der Buddhanatur verwirklicht wird.

Erleuchtung wird dadurch erlangt, dass man das Bewusstsein erkennt. Verwirrung entsteht, weil man die Berührung mit der Natur verliert. Nur ein „wohlgenährtes Herz“ (geistig-spirituell) erwirkt Heil und es gibt einen Königsweg zur Befreiung (Moksha) und zur Erleuchtung (Bodhi), der menschlichen Bewusstwerdung um das Herz zu nähren.

Lehrer und Grundlage der Erleuchtung ist das uns innewohnende, reine, ungeborene und unsterblich Bewusstsein! Gelingt es, dieses Bewusstsein so still zu halten, dass keine irrigen Gedanken aufsteigen, wird sich die wahre Wirklichkeit des Nirwana, die So-Heit und das So-Sein ganz von selbst zeigen. Die Bewahrung des Bewusstseins ist die wichtigste Lehre für die Praxis, sie ist die Grundlage des Nirwana, des Königsweg zur Erleuchtung…

„Wer sich zur Mediation im Sitzen anschickt, breite an einem ruhigen, aufgeräumten Ort ein dicke Sitzmatte aus, setzt sich in Lotusstellung indem er zuerst den rechten Fuß auf den linken Schenkel, dann den linken Fuß auf den rechten Schenkel legt….“. Die sehr Praxis orientierte Vorschläge zu Meditation, zum richtigen Atmen und Anregungen zur Beruhigung des Geistes, die auf der Erfahrung von Jahrhunderten beruhen machen das Buch in besondere Weise für Übende spannend und nützlich.

Und es ist eigentlich ganz einfach, wir brauchen nur unsere eigene Wesensnatur zu sehen, um Buddhaschaft zu erlangen und „An das zu denken, was nicht denkt, ist die eigentliche Kunst der Meditation im Sitzen!“ Zenmeister Dogen!“

Wesentlicher Inhalt der Einleitung

Nur ein „wohlgenährtes Herz“ (geistig-spirituell) erwirkt Heil und es gibt einen Königsweg zur Befreiung (Moksha) und zur Erleuchtung (Bodhi), der menschlichen Bewusstwerdung um das Herz zu nähren. Es werden fünf Typen der Meditation und die 7 Handbücher (zur Meditation), die nachfolgenden Kapitel und ihre Quellen vorgestellt. Vom Übenden wird erwartet, dass er sich mit der Wissenschaft der Meditation vertraut macht, nach dem Chan-Ausspruch:“Erst erwache selbst, dann kümmere dich um andere!“

Nach buddhistische Überlieferung gibt es fünf Grundkategorien (Typen) praktischer Übungen, die von der Meditation des gewöhnlich Sterblichen, der Mediation zum Überschreiten der Grenzen dieser Welt, der Bewusstseinsveränderung bis zur Meditation zu Entwicklung außerordentlicher Fähigkeiten reichen. Als höchster Typus der Meditationen wird nach dieser Klassifizierung die „reine, klare Meditation, die zum wahren Sein gelangt“ genannt. In der Gelugpa-Schule (Tugend Schule, Oberhaupt: Dalai Lama) wird vom Übenden erwartet, dass er sich zunächst gründlich mit der Wissenschaft der Meditation vertraut macht.

Das erste Handbuch: „Abhandlungen über das Höchste Fahrzeug

Autor: Chan-Meister Hongren, Patriarch des Chan-Buddhismus 605-675“

Wesentlicher Inhalt des ersten Handbuchs

Lehrer und Grundlage der Erleuchtung ist das uns innewohnende, reine, ungeborene und unsterblich Bewusstsein! Gelingt es, dieses Bewusstsein so still zu halten, dass keine irrigen Gedanken aufsteigen, wird sich die wahre Wirklichkeit des Nirwana, die So-Heit und das So-Sein ganz von selbst zeigen. Erleuchtung wird dadurch erlangt, dass man das Bewusstsein erkennt. Verwirrung entsteht, weil man die Berührung mit der Natur verliert. Es folgen Anweisungen für das richtige Verhalten von strebenden Menschen, für das Meditieren für Anfänger und die Aufforderung: „Arbeitet, arbeitet! Zieht euch alte Kleider an, esst einfache Speisen …… Tut so, als wüßtet ihr nichts, als wärt ihr völlig ungebildet. Es ist notwendig, die heiligen Schriften zu lesen und ihren Anweisungen und darüber in aller Ruhe und nachzudenken und ein reines Verhalten zu begründen auch angesichts der Fünf Wünsche und Acht Winde.

Textauszüge mit vertiefenden Inhalten

Das uns innewohnende, reine, ungeborene und unsterblich Bewusstsein ist von Grund auf rein, ungeboren und unsterblich.

Es ist:

  • Die unzerstörbare Buddhanatur im Körper aller Lebewesen.
  • Wie die Scheibe der Sonne, leuchtend, rund und voll, weit und grenzenlos.
  • Da sie von den dunklen Wolken der fünf „Klumpen“ (Gruppen der Anhaftung) bedeckt ist, vermag sie, wie eine Lampe im Krug, nicht zu leuchten!“
  • Das unzerstörbare Licht wird vom Nebel und Wolken der „Besessenheit“ von Gegenständen, willkürlichen Gedanken, der psychischen Bedrängnisse, Ansichten und Meinungen bedeckt

Die Bewahrung des Bewusstseins die wichtigste Lehre für die Praxis, sie ist die Grundlage des Nirwana, des Königsweg zur Erleuchtung…

„Könnt ihr das Bewusstsein nur so still halten, dass keine irrigen Gedanken mehr aufsteigen, so wird sich ganz von selbst die Wirklichkeit des Nirwana zeigen!Es geht darum, die wahre Natur der Dinge durch eine wache Achtsamkeit zu erkennen“

„Wenn irrige Vorstellungen aufhören, seid ihr wach und achtsam. Dan der wachen Achtsamkeit entsteht leidenschaftslos wahrnehmende Erkenntnis.“

„Die gewöhnlichen Menschen dagegen verlieren die Natur der Wirklichkeit aus den Augen und kennen die Grundlage des Bewusstseins nicht! Deshalb entsteht Liebe und Hass, das Gefäß des Bewusstseins zerspringt und wird undicht!“

Das wahre So-Sein, die Buddhanatur, ist im Meer des Denkens, Wahrnehmens und Fühlens und versunken und tanzt im Wechsel von Geburt und Tod auf und nieder, unfähig seiner Gefangenschaft zu entkommen.

Erleuchtung wird dadurch erlangt, dass man das Bewusstsein erkennt. Verwirrung entsteht, weil man die Berührung mit der Natur verliert

  • Das eigentliche, wahre Bewusstsein mit vollkommener Klarheit bewahren
  • Den Staub vom Spiegel abwischen, die Klarheit erscheint ganz von selbst, wenn aller Staub verschwunden ist.
  • Wer weiß, dass der Buddha nichts predigt, der hat ausgelernt. Von daher wissen wir, dass die Bewahrung des eigentlichen, wahren Bewusstseins die Quelle der Schriften ist.
  • Wenn keine irrigen Gedanken mehr aufsteigen, Egoismus und Besitzdenken verschwinden, vollenden sich alle Tugenden ganz von selbst.
  • Werde ruhig, werdet still, werde Herr über die Sinne! Blickt unmittelbar in die Quelle des Bewusstseins hinein. Haltet es immer hell und leuchtend, klar und rein. Gebt dem „indifferenten Bewusstsein“ (noch nicht reines und klares Bewusstsein) keinen Raum!

Nirwana-Schrift: „Der Raum kann alles enthalten, aber den Gedanken, dass er alles enthalten kann, kann er nicht fassen!“

Das ist ein Bild für das Verschwinden von Egoismus und Besitzdenken, durch das man zu unzerstörbarer Konzentration gelangen kann.

  • Ihr müßt den Körper von allen Fesseln befreien und gelassener Heiterkeit, in keinen Gegenstand verstrickt, verharren.
  • Setzt euch aufrecht hin, in wahrer Achtsamkeit, und stimmt euren Atem in geeigneter Weise darauf…………
  • (Ihr müßt):“Die Fünf Wünsche (Begierden, Klumpen9 und die Acht Winde (Widerstände, Hindernisse) überwinden um die Heimat zu verlassen. Die Fünf Wünsche sind die Wünsche nach Form, Klang, Duft, Geruch und Gefühl. Die Acht Winde sind Gewinn und Verlust, Lob und Tadel, Ehre und Spott, Freude und Schmerz.“

4) Das zweite Handbuch: „Modell für eine Meditation im Sitzen!“

„Modell für eine Meditation im Sitzen!“

Meister Cijao, 11. Jahrhundert.(Chan-Buddhismus)

Kernaussagen des zweiten Handbuchs

Eine Einstellung des Mitleids und ein allumfassende Versprechen, die Aufgabe zu meistern, steht am Anfang des Weges. Es folgen konkrete Hinweise auf das Sitzen und Meditieren wie z.B. die Augen offen zu halten, denn ansonsten kommt man in eine „Geisterhöhle im finsteren Gebirge!“

Textauszug mit vertiefendem Inhalt

Wer nach Erleuchtung strebt und sich Weisheit erwerben will, sollte sich in erster Linie eine Einstellung des großen Mitleids entwickeln und ein allumfassendes Gelübde ablegen, die Aufgabe der Konzentration meistern zu wollen. Er sollte versprechen, andere zu befreien, nicht die Befreiung für sich allein zu suchen.

Wenn ihr euch zur Mediation im Sitzen anschickt, breitet an einem ruhigen, aufgeräumten Ort ein dicke Sitzmatte aus. … Setzt euch in Lotusstellung hin, legt zuerst den rechten Fuß auf den linken Schenkel, dann den linken Fuß auf den rechten Schenkel. Auch die halbe Lotusstellung reicht schon aus. Legt dann nur den linken Fuß aufs rechte Bein, das ist alles.

Legt als nächstes die rechte Hand, Handfläche nach oben, auf den linken Fußknöchel und die linke Hand, Handfläche nach oben, auf die Handfläche der rechten. Dabei stellen die beiden Daumen einander auf. Richtet dann den Körper langsam auf und wiegt euch ein wenig nach links und nach rechts, um schließlich aufrecht dazusitzen. Neigt euch dabei nicht nach links oder rechts, lehnt euch nicht vor und zurück. Richtet Hüftgelenk, Rückgrat und Schädelbasisbruch aufeinander aus, so dass das Unter das Obere trägt und ihr wie eine Stupa ausseht. doch steif sollte euer Körper dabei nicht sein, denn das behindert den Atem und macht in schwerfällig. Wie Ohren sollten senkrecht über den Schulter, die Nase senkrecht über den Nabel stehen. Die Zunge ruht am Gaumen, die Lippen berühren sich, die Zähne berühren sich.

Die Augen sollten leicht geöffnet sein, um Vergessenheit und Schläfrigkeit zuvorzukommen. Wenn ihr recht Konzentration durch Mediation erlangen wollt, so gibt dieses Offenhalten der Augen ungeheure Kraft.

Das dritte Handbuch:“Richtlinien zur Mediation im Sitzen“.

Chan-Meister Foxin Bencai, Zeitgenosse von Cijao

Kernaussage zum dritten Handbuch:

Mutig und ehrlich im Sitzen sein, das Selbst reinigen und das Herz leeren!

Textauszug mit vertiefendem Inhalt

Seid bei der Meditation im Sitzen im Herzen mutig und im Haupt offen und ehrlich.

Reinigt das Selbst und leert das Herz. Kreuzt die Beine und blickt und hört nach innen. Seid in aller Klarheit wach und achtsam, dann bleibt ihr stets vor Vergessenheit einerseits, Erregung andererseits bewahrt. Dringt etwas in euer Bewusstsein ein, so tut euer Mögliches, es wieder hinauszuwerfen.

Wenn ihr euch konzentriert und euren Geist o klären könnt, dass ihr im Innersten mit dem Unerschaffenen harmoniert, wird der Spiegel der Erkenntnis gereinigt, und die Blume des Geistes wird plötzlich aufblühen.

Das vierte Handbuch:“Allgemeine Empfehlungen zur Meditation im Sitzen“.

Zen-Meister Dõgen (1200 – 1253), Pionier des Zen Buddhismus in Japan.

Kernaussage zum vierten Handbuch:

Das Fahrzeug der Quelle ist frei! Das große Ganze ist nicht getrennt von hier. Trotzdem ist die geringste Disharmonie wie die Entfernung zwischen Himmel und Erde:

Textauszug mit vertiefendem Inhalt

Der Weg ist von Grund auf vollständig und vollkommen, alles durchdringend.

Wie könnte er da von innerer Arbeit und Verwirklichung abhängen? Das Fahrzeug der Quelle ist frei! Wozu dann die Mühe? Das große Ganze ist nicht getrennt von hier. Trotzdem ist die geringste Disharmonie wie die Entfernung zwischen Himmel und Erde: Sobald Abstoßung und Anziehung auftreten (Yin und Yang?), verliert ihr, verwirrt, euer reines Bewusstsein.

Deshalb solltet ihr mit dem intellektuellem Gehabe, Worte zu klauben und Aussprüchen nachzugrübeln, aufhören und lernen umzukehren, nämlich Licht „umzustellen“ und zurückzublicken. Dann werden Körper und Geist ganz natürlich aller Inhalte entleert werden, und die ursprüngliche Verfassung wird sich offenbaren!

Geistige Menschen, die sich diesem Studium widmen und lange gelernt haben, wie man einen Elefanten mit der Hand spürt, sollten bei einem wirklichen Drachen nicht mißtrauisch sein.

5) Das fünfte Handbuch:“Geheimnisse der Arbeit am Bewusstsein“.

“Geheimnisse der Arbeit am Bewusstsein!“

Son-Meister Chinul., Stifter des koreanischen Cogye Ordens, (1158 -1210)

Kernaussagen zum vierten Handbuch:

Die Menschen sind heutzutage verwirrt, sie wissen nicht, dass ihr eigenes Bewusstsein der wirkliche Buddha ist. Wer Buddha außerhalb des Bewusstseins und Dharma außerhalb des Wesens sucht, dann wäre das so, wie wenn man Sand erhitzt, um Reis zu kochen. Es würde nur die Müdigkeit des Übenden vergrößern. Es folgen eine Fülle von konkreten Handlungsanleitungen für den Weg zur Erleuchtung und über das Wesen der Erleuchtung (das Wesen der Erleuchtung ist in der Funktion! „Daher sind irrige Gedanken im Grunde Schweigen, während materielle Gegenstände im Grund leer sind, die Leere aller Dinge bleibt der wachen Achtsamkeit nicht verborgen. Doch im Zustand, in dem alle Dinge leer sind, ist die wache Achtsamkeit nicht verdunkelt“.

Textauszug mit vertiefendem Inhalt

Die dreifache Welt mitihrem verwirrenden Leid ist wie ein brennendes Haus.

Wer erträgt es, lange darin zu verweilen und bereitwillig dauernde Qualen zu erleiden? Wollt ihr nicht mehr ständig im Kreis gehen (Geboren werden und sterben Tod und Leben), so gibt es nichts, was dem Streben nach Buddhaschaft vergleichbar wäre. Wollt ihr in der Ferne suchen? Nein es ist nicht vom Körper getrennt!

Die Menschen sind heutzutage verwirrt, sie wissen nicht, dass ihr eigenes Bewusstsein der wirkliche Buddha ist. Sie wissen nicht, dass ihr eigenes Wesen der wirkliche Dharma ist.

Wenn ihr Buddha außerhalb des Bewusstseins und Dharma außerhalb des Wesens sucht (mit allen Mitteln bemüht), dann wäre das so, wie wenn man Sand erhitz, um Reis zu kochen. Es würde nur eure Müdigkeit vergrößern.

Nachstehend insgesamt ein ausgewählt Aussagen eines aufschlussreiches Gespräch mit Fragen und Antworten über das Bewusstsein, sein Wesen und die Erleuchtung sowie über das Wesen der Buddhaschaft und wie es erkannt werden kann.

  • Wenn nur ein kleiner Fremdkörper im Auge sitzt, zeigt sich am Himmel ein Blumenschauer!
  • Das Bewusstsein ist wie ein Zugefrorener Teich: Obwohl ganz aus Wasser bestehend, braucht es zum Auftauen die Energie der Sonne!
  • Konzentration ist die Substanz, Einsicht ist die Funktion. Durch Konzentration bringt ihr die unordentlich schweifende Phantasie zum Stillstand, durch Einsicht die Unvernunft.
  • Ein Augenblick reinen Bewusstseins ist der Ort der Erleuchtung
  • Welch ein Jammer! Wie kann der Frosch in seinem Brunnen wissen, wie weit der Ozean ist?

Das sechste Handbuch:“Aufgehen im Lichtschatz“.

Japanischer Zenmeister Ejo‘, 1198 – 1282, (Konzentration der Meditation an das Dharmaka‘ya – Körper der Wirklichkeit)

Kernaussagen im sechsten Handbuch:

Die wesentliche Substanz, das Ein und Alles des Buddhismus ist das Aufgehen im Lichtschatz!“Der sogenannte Lichtschatz ist die Wurzelquelle aller Buddhas, das allen lebenden Geschöpfen inhärente Sein, die umfassende Substanz aller Phänomene, der Schatz des großen Lichts der geistigen Kräfte der vollständigen Achtsamkeit.

Die Drei Körper, die drei Aspekte des Buddhismus (Körper der Wirklichkeit, der Freude und Emanation) sowie die Vier Erkenntnisse (Erkenntnis wie ein Spiegel, der Gleichheit, der analytischen Beobachtung und der praktischen Erkenntnis) als Ausdruck des Buddha-Bewusstseins liegen dem Lichtschatz zu Grunde.

Große, erleuchtete Wesen verweilen in einem Zustand der Enthaltsamkeit. Sie sind sanft fügsam und niemals roh, ihr Bewusstsein bleib ungestört. und sie grübeln nicht über Dinge nach, sondern sehen den wahren Charakter der Dinge und handeln nicht blind (Mánjushri)

Textauszüge mit vertiefendem Inhalt

„Die Tatsache, die wesentliche Substanz, das Ein und Alles des Buddhismus ist das Aufgehen im Lichtschatz!“

Es handelt sich dabei um die reibungslose Durchführung unscheinbarer Übungen, durchgeführt vom Übenden selbstständig, der dabei jedoch Einfluss auf andere ausübt, geeignet für Menschen, die lange Zeit Zen studiert und sein inneres Heiligtum betreten haben.

Der sogenannte Lichtschatz ist die Wurzelquelle aller Buddhas, das allen lebenden Geschöpfen inhärente Sein, die umfassende substanzieller Phänomene, der Schatz des großen Lichts der geistigen Kräfte der vollständigen Achtsamkeit. Die Drei Körper, die Vier Erkenntnisse und die Zustände dieses Aufgehens, zahlreich wie Atome in jedem Aspekt der Wirklichkeit, sie alle kommen daraus zum Vorschein:

Erleuchtung bedeutet, das eigene Bewusstsein zu kennen, wie es wirklich ist. …..

Die Drei Körper, die drei Aspekte des Buddhismus

  • der Körper der Wirklichkeit, der dem Wesen entspricht
  • der Körper der Freude, der dem Wissen entspricht
  • der Körper der Emanation, der der Handlung entspricht

Die Vier Erkenntnisse – Ausdruck des Buddha-Bewusstseins

  • Erkenntnis wie ein Spiegel, die die Dinge als solches sieht, unparteiisch, reflektierend
  • Erkenntnis der Gleichheit, die die Dinge im Sinne ihrer universellen Wesensnatur sieht,
  • Eine analytische, beobachtende Erkenntnis, die die Dinge im Sinne ihrer individuellen Funktionen, Eigenschaften und Formen sieht
  • Eine praktische Erkenntnis, die die Dinge im Sinne von Zusammensetzung und Wirkung sieht.

Große, erleuchtete Wesen verweilen in einem Zustand der Enthaltsamkeit.

Sie sind sanft fügsam und niemals roh, ihr Bewusstsein bleib ungestört. und sie grübeln nicht über Dinge nach, sondern sehen den wahren Charakter der Dinge und handeln nicht blind (Mánjushri)

Die Täuschung durchblicken

Täuschung stellt sich die Dinge als existierend oder nicht existierend vor, als real oder nicht real, als geboren oder nicht geboren. Konzentriere dich an einem schön aufgeräumten Ort, Verharre ruhig und bewegungslos wie ein Polarberg. Beobacht nun, daß alle Phänomene keine Existenz haben, Daß sie wie leerer Raum sind, ohne Festigkeit, und weder geboren werden noch entstehen.

Bewegungslos, ohne zu ermatten, wohne in der Einheit: Das wird der Ort der Nähe genannt!“

Jeder ist nur er Selbst

Der große Meister Changsha sagte zu einer Versammlung: „Das ganze All ist das Gespräch eines Übenden mit seiner Familie. Das ganze All ist der gesamte Körper eines Übenden. Das ganze All ist des Menschen eigenes Licht. Im ganzen All gibt es niemanden, der nicht er selbst ist!“

Die Vorstellung vom Selbst, die Vorstellung von der Persönlichkeit, die Vorstellung von einem Wesen, die Vorstellung von einem Leben sind Selbstbilder.

Zen -Meister Dogen: „Zuerst solltet ihr dem Ich ein Ende bereiten. Und wenn ihr dem Ich ein Ende bereiten wollt, solltet ihr Betrachtungen über die Nicht-Dauer anstellen!“

6) Das siebente Handbuch: „Gespräche über die Grundlage des Zen“.

„Gespräche über die Grundlage des Zen“.

Alter Adept Ma-an der Sõtō-Zen-Schule

Kernaussagen des siebenten Handbuchs

Wir brauchen nur unsere eigene Wesensnatur zu sehen, um Buddhaschaft zu erlangen.

Rechte Bewusstheit bedeutet, dass man keine Gedanken hat, und Konzentration bedeutet, dass man sich keine mentalen Bilder vorstellt. Zen Meister Dogen:“An das zu denken, was nicht denkt, ist die eigentliche Kunst der Meditation im Sitzen!“

Wer versucht, sein wahres So-Sein dadurch zu erlangen, dass er die zufälligen Gedanken ausmerzt, schindet nur seinen Lebensgeist,…. Man sollte beide Methoden des Aufhörens und Beobachtens anwenden, um zu vollkommener Disziplin, Konzentration und Einsicht zu kommen, denn Aufhören ist Zen-Konzentration und Beobachten ist Zen-Einsicht…

Dem Atem fällt dabei eine entscheidende Roll zu, sich des ausströmenden und einströmenden Atems bewusst zu sein, keinen einzigen Atemzug unbewusst erfolgen lassen, dann wird der

Oberkörper klar und kühl und der Unterlaib warm. Körper und Seele sind spontan von großer Freude erfüllt. Die Abrechnung allerdings erfolgt am allerletzten Tag und ist eine Grenzentscheidungen zwischen Leben und Tod!

Textauszüge mit vertiefendem Inhalt

Obwohl der Weg der Buddhaschaft lang und weit ist, führt er letzten Endes keinen Zentimeter über irdischen Boden.

Ihr braucht nur eure eigne Wesensnatur zu sehen, um Buddhaschaft zu erlangen!

Wenn ihr nicht selbst rein und festen Glauben im rechten Bewusstsein beharrt, werdet ihr (auch bei noch so vielen Anweisungen), niemals die Wesensnatur sehen und zum Weg erwachen. Das ist der Grund, weshalb ihr eure Wesensnatur nur mittels eures eigenen Bewusstsein verwirklicht und euer Leben nur mittels eurer eignen Einsicht versteht.

Rechte Bewusstheit bedeute, dass man keine Gedanken hat, und Konzentration bedeutet, dass man sich keine mentalen Bilder vorstellt.

Zen Meister Dogen:“An das zu denken, was nicht denkt, ist die eigentliche Kunst der Meditation im Sitzen! Was immer ihr auch tut, konzentriert euch mit ganzem Herzen auf die Fragen an den inneren Meister, der wahrnimmt, erkennt und empfindet!“

Es gibt kein Aufhören ohne Beobachten und kein Beobachten ohne Aufhören.

Vereinigt man die zwei Wahrheiten von Leere und bedingtem Sein, so ist die höchste Wahrheit des Mittleren Weges begründet. Die wesentliche Kunst der Meditation im Sitzen besteht darin, daß man in der Lotosstellung dasitzt, den Körper gerade hält, richtige Bewusstheit, Aufhören und Beobachten beibehält und den Atem darauf abstimmt. Habt ihr euch auf eurem Sitz niedergelassen, nährt eure Mentalenergie im Energiemeer und im Elixierfeld. Lasst sie nicht über die Nabelgegend hinaus aufwärts steigen. Atmet durch die Nase, niemals zu schnell oder zu langsam, niemals keuchend oder stoßweise.

Seid euch beim Ausatmen bewusst, dass ihr ausatmet, und beim Einatmen bewusst, dass ihr einatmet. Konzentriert euer Bewusstsein auf eueren Atmen, lasst euer Bewusstsein nicht auf- und ab- oder hinaus- und hineingehen, denkt nicht diskursiv, interpretiert nicht intellektuell oder emotional, versucht nicht, über irgend etwas nachzudenken: Seid euch nur des ausströmenden und einströmenden Atems bewusst und lasst keinen einzigen Atemzug unbewusst erfolgen.

Wenn diese Konzentration zum Dauerzustand wird, werden die physischem Elemente des Körper gut koordinier und die inneren Organe gereinigt. Der Oberkörper wird klar und kühl, der Unterlaib warm. Körper und Seele sind spontan von großer Freude erfüllt.

Es liegt auf der Hand, dass das Elixier der Unsterblichkeit nichts Materielles ist.

Die Stelle vier Zentimeter unter dem Nabel wird „Energiemeer“ genannt. Es ist die Stelle, wo die Grundenergie gespeichert und genährt wird, Der Bereich darunter heißt „Elixierfeld“. Es ist der Ort, wo sich Vitalität und Geist mischen. Wenn dieser Ort fortwährend mit spiritueller Energie aufgefüllt wird, bleibt ihr frei von Krankheit, seid kerngesund und habt ein langes Leben ohne zu altern.

Den Körper wie einen Staat regieren

Die Kunst der Ernährung des Lebens ist wie die Regierung eines Staates. Der Geist entspricht dem Herrscher, die Vitalität der Verwaltung, die Energie dem Volk. Für das Volk zu sorgen ist der Weg, Frieden im Staat zu bewahren. eure Energie zu schonen ist der Weg,

euren Körper gesund zu erhalten. Ist die Energie aufgebraucht, stirbt der Körper. Wird das Volk falsch behandelt, verdirbt das Land.

Das Glück als Mensch geboren zu sein

Es ist bedauerlich, dass die Menschen alle mit Weisheit und Tugend begabt sind und das Juwel der Wunscherfüllung vollständig besitzen, sich aber doch selbst immer kleiner und ärmer machen!

Sie betrachten die Drei Gifte und die Fünf Verlangen als ihre von Natur aus innewohnend uns suchen Prestige und Profit gewohnheitsmäßig durch Schmeichelei und auf krummen Wegen.

Das ist höchst bedauerlich. Sie haben das Glück als Menschen geboren zu werden und den Lehren der Erleuchtung zu begegnen, verstehen aber das Auf und Ab ihres Bewusstsein nicht und wissen nicht, wo ihre Körper einmal enden werden.

Die Abrechnung erfolgt am allerletzten Tag und ist eine Grenzentscheidungen zwischen Leben und Tod!

Wenn es soweit ist, und wir krank werden, dann werden sich umso mehr falsche Gedanken einstellen, das Feuer im Herzen wird wieder aufflammen, und wir werden Qual und Pein leiden.

Fassen wir einmal die Welt näher ins Auge, so entdecken wir, dass mehr Menschen durch falsche Gedanken als durch Krankheiten des Körpers umkommen. Falsche Gedanken sind (daher) zu fürchten wie Giftschlangen

Ein Gedicht vom Dhammapapa als Wegzerrung

Das äußerst schwer ergründliche,

Das heimlich tief verborgne,

Das jedem Wunsch gefüge Herz,

Das, Weise, nehmt in gute Acht:

Nur wohlgenährt erwirkt es Heil.

DAO-LI. Literaturexzerpt“ Das Auge des Geistes“ Thomas Cleary